Liveability – Designing public services for resilient neighbourhoods

Was macht unsere Städte heute und in Zukunft lebenswert? Das Projekt Liveability befasst sich mit dieser Frage in den Städten rund um die Ostsee und schult die öffentlichen Verwaltungen darin, die Menschen auf innovative Weise einzubeziehen, um lebenswerte und attraktive städtische Umgebungen zu schaffen, die sich an die Bedürfnisse der Menschen anpassen und das kollektive Wohlbefinden fördern.

Die baltischen Städte hatten wie ihre europäischen Nachbarn bereits vor der COVID 19-Krise mit verschiedenen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen zu kämpfen, z. B. mit sozioökonomischen Ungleichheiten, den Auswirkungen des Klimawandels und demografischen Verschiebungen. Die Verschiebungen in den Arbeits- und Lebensmustern bieten mittleren und kleineren Städten jedoch die Chance, Einwohner und Unternehmen anzuziehen, indem sie lebenswerter werden. Dies erfordert einen integrierten und ausgewogenen Ansatz für die bauliche Umwelt, die Innovationskultur, die öffentlichen Dienstleistungen und das soziokulturelle Leben.

Die Städte müssen „näher“, „öffentlicher“ und “ agiler“ werden, um lebenswerter zu sein. Zu diesem Zweck müssen die Stadtverwaltungen ihre Beamten ermutigen, innovativ zu denken, kreativ zu sein und partizipative Methoden anzuwenden. Öffentliche Dienstleistungen und Planungsprozesse müssen reaktionsfähiger werden, und die Behörden sollten die Einwohner und die Zivilgesellschaft einbeziehen, um Ideen zu entwickeln, wie das städtische Leben in Zukunft aussehen sollte. Public Interest Design (PID), d. h. die Anwendung von nutzerzentriertem Design in Angelegenheiten von allgemeinem Interesse, ist ein geeigneter methodischer Rahmen für dieses Ziel. Es kann in praktisch allen Bereichen der öffentlichen Dienstleistungen angewendet werden.

Die Liveability-Partnerschaft entwickelt, testet und transferiert ein Programm zum Kapazitätsaufbau unter Anwendung der PID-Prinzipien, das sich sowohl an die Führungsebene der Stadtverwaltung als auch an die Mitarbeitendenebene richtet. Das Projekt wird in Riga, Gdynia, Pori, Kolding, Guldborgsund und Kiel in Form von Testquartieren erprobt. Zudem werden weitere Anwärterstädte (“candidate cities”) eingeladen, das Programm zu übertragen, um das Label „liveable city“ zu erhalten und Teil des Netzwerkes lebenswerter Städte im Ostseeraum zu werden.

Liveability wurde im September 2022 genehmigt und wird durch das Interreg Baltic Sea Region Programme 2021-2027 kofinanziert. REM Consult war an der Projektentwicklung beteiligt und wird seit 2023 beauftragt, das Projekt- und Finanzmanagement sowie Kommunikationsaufgaben zu unterstützen.