MICADO – Integration von MigrantInnen mit neuen Technologien
Im Horizon2020-Innovationsprojekt MICADO arbeiten 15 multi-disziplinäre Organisationen aus ganz Europa an IKT-gestützten Lösungen für die Integration von MigrantInnen im städtischen Kontext.
Durch die Kooperation von Universitäten, öffentlichen Verwaltungen und Unternehmen entstehen digitale „Cockpits“ und „Dashboards“, die Verwaltung, Forschung, zivilgesellschaftliche Gruppen und MigrantInnen in der Entscheidungsfindung und bei der maßgeschneiderten Aufbereitung und Bereitstellung von Informationen helfen. Die innovativen Daten-Dienste und neuen Interaktions- und Kommunikationsformen von MICADO („Migrant Integration Cockpits and Dashboards“) zielen auf einen gleichberechtigten Austausch zwischen MigrantInnen, Verwaltungen europäischer Städte und relevanten Initiativen sowie Nichtregierungsorganisationen und sollen so den Ankommens- und Teilhabeprozess von Neuankommenden in urbanen Gemeinschaften verbessern.
Der Lehrstuhl für Digital City Science der HafenCity Universität Hamburg (HCU Hamburg) ist Projektkoordinator des Projekts MICADO, das im EU-Forschungsprogramm Horizon 2020 ab Januar 2019 für dreieinhalb Jahre läuft. Das Konsortium besteht aus 15 Partnern aus fünf EU-Ländern, darunter Forschungsinstitute, öffentliche Einrichtungen und Unternehmen, die in Ihrer Arbeit von einer Vielzahl von weiteren Behörden, öffentlichen Trägern, Nichtregierungsorganisationen, ehrenamtlichen Initiativen, IKT- und Tech-Aktivisten und Migrationsforschern in den so genannten Local Experts and Stakeholder Committees (LESC) unterstützt werden.
Die nutzerorientierten Daten-Dienste, die sowohl lokale und regionale als auch nationale migrationsbezogene Informationen integrieren, arbeiten mit den vier Bereichen Arbeit, Bildung, Wohnen und Gesundheit sowie den drei Zielgruppen MigrantInnen, Kommunalverwaltungen und der jeweiligen lokalen Zivilgesellschaft. Die anvisierten Dienste werden in Zusammenarbeit mit den Zielgruppen in ko-kreativen Verfahren entwickelt und in den Städten Antwerpen, Bologna, Hamburg und Madrid getestet. Mittelfristig soll das entwickelte Produkt europaweit anwendbar sein.
Aus technischer Perspektive soll das Projekt nutzerorientiert zugeschnittene Bedienoberflächen (Interfaces) für die drei Zielgruppen (1) öffentliche Verwaltungen, (2) MigrantInnen und (3) ehrenamtliche HelferInnen entwickeln, die über verschiedene Schnittstellen mit Datenquellen und Dienstleistungen verbunden werden. Neben dieser passgenauen Informationsbereitstellung und Servicegenerierung fördern die in MICADO entwickelnden IKT-Lösungen eine effizientere Kommunikation und Koordination innerhalb und zwischen den Nutzergruppen. Zum Ende des Entwicklungszeitraums soll das Produkt in verschiedenen Städten und Gemeinden Europas als modulares Angebot platziert und etabliert werden. Dazu wird es eine MICADO-Basisanwendung geben, die mit optionalen und teilweise entwicklungsoffenen Bausteinen bestückt und somit dem jeweiligen lokalen Kontext angepasst werden kann.
REM Consult war in der Projektentwicklung von MICADO beteiligt, begleitet seit 2019 das Veranstaltungs- und Kommunikationsmanagement und berät die ProjektkoordinatorInnen.